Voraussetzungen für den Vertrauensaufbau zur Preisgabe sensibler Daten im Web am Beispiel eines Online-Fragebogens


Deckblatt

Eidesstattliche Erklärung

Abstract

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen

3. Vertrauen

4. Aufbau des Vertrauens      bei Online-Fragebögen
4.1 Bestimmung der       Zielgruppe
4.2 Empfehlungen f. die IT
4.3 Gestaltung der       Benutzeroberfläche
4.3.1 Begleittext
4.3.2 Instruktionstext
4.3.3 Gestaltung
4.3.4 Benutzerfreundlichk.
4.3.5 Sicherheitsmerkmale

4.4 Hinweise zur       Fragenkonstruktion

5. Abschlussbemerkungen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungverzeichnis

Glossar

Anlagen

  ---------------

Home

Impressum

Kontakt

Download

4.3.4 Benutzerfreundlichkeit

Bei der Gestaltung des Online-Fragebogens spielt nicht nur das Layout eine wichtige Rolle, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit, auch Usability genannt. Der Begriff Benutzerfreundlichkeit wird in der freien Enzyklopädie Wikipedia wie folgt definiert:

Benutzerfreundlichkeit [...] bezeichnet die vom Nutzer erlebte Nutzungsqualität bei der Interaktion mit einem System. Eine besonders einfache, zum Nutzer und seinen Aufgaben passende Bedienung wird dabei als benutzerfreundlich angesehen.

[Wiki09b1]

Bei einem Online-Fragebogen sind daher zwei Benutzeraspekte von großer Bedeutung. Zum einen sollte das oben beschriebene Layout der Seite so aufgebaut werden, dass der Benutzer nicht scrollen muss. Zum anderen sollte das Wechseln "von Tastatur und Maus so selten wie möglich stattfinden" [Pratzner01c] müssen.

Das Wort Scrollen "bedeutet Rollen auf dem Bildschirm innerhalb eines Dokuments" [Druckbesser09]. "Um andere Inhalte des Bereichs zu sehen" [Kirk99], muss man daher scrollen. Dies tut man, indem man die Bildlaufleiste am linken/rechten bzw. oberen/unteren Rand des Bildschirms betätigt (vgl. [Druckbesser09]).

Die Aussage bzgl. des Scrollens, bedeutet, dass eine Seite des Fragebogens nicht zu lang sein sollte und man stattdessen versuchen sollte, den Online-Fragebogen in mehrere Seiten aufzuteilen (vgl. [Pratzner01b]). Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Online-Fragebogen in seinem Gesamtumfang nicht zu groß wird, da beim Benutzer ein Ermüdungseffekt eintritt (vgl. [Stangl09]) und die Chance sinkt, dass er den Online-Fragebogen komplett zu Ende ausfüllt.

Der zweite Aspekt - das Wechseln von Tastatur und Maus - wurde von Gräf in "Optimierung von WWW-Umfragen - Das Online Pretest-Studio" dokumentiert. Gräf schrieb, dass Befragte es lästig finden, wenn sie "die Maus von links nach rechts bewegen" ([Gräf99], S. 162) müssen, um ihre Meinung auszudrücken. In seinen Fragebogentests "gaben die Ausfüller häufig an, dass sie entlang einer Spalte geantwortet haben" ([Gräf99], S. 162). Aus dieser Aussage kann man den Schluss ziehen, dass auf diese Weise ggf. nicht ganz ehrliche Meinungen abgegeben werden, und somit das Ergebnis des Fragebogens verfälscht wird. Für das Erstellen des Fragebogens bedeutet dies, dass man Matrixfragen vermeiden sollte, da sie den Benutzer dazu verleiten, Antworten nach einem "Muster" zu wählen. Und somit nicht ihre ehrliche Antwort geben, da dies bedeutet, dass der Benutzer die Maus zusätzlich weiter bewegen muss.

Neben den bereits genannten Merkmalen für die Benutzerfreundlichkeit nennt Mekelburg auf seiner Webseite noch weitere Kriterien, die "zur Beurteilung der Benutzbarkeit von Softwareprodukten" [Mekelburg03] beachtet werden sollten. Wie bereits erwähnt, können einige Hinweise zu Softwareprodukten auch auf einen Online-Fragebogen angewendet werden. Die hierfür sinnvollen Hilfestellungen werden nachfolgend dargestellt:

  • Das Dialogverhalten innerhalb der Anwendung muss einheitlich und konsistent sein.
  • Der Benutzer muss jederzeit auswählen können, ob er einen Dialogschritt durchführen, abbrechen oder zurücknehmen will.
  • Ungültige Eingaben sind so früh wie möglich, also beireits [sic!] von der Oberfläche, zu verhindern.

[Mekelburg03]

Der dritte Punkt dieser Aufzählung lässt sich jedoch nur mit JavaScript realisieren. An diesem Punkt muss der Fragebogenersteller entscheiden, was wichtiger ist. Ist gewollt, dass jeder Benutzer ohne Einschränkungen den Online-Fragebogen nutzen kann, dann muss der dritte Punkt ignoriert werden. Soll der dritte Punkt jedoch unbedingt implementiert werden, dann muss JavaScript genutzt werden.

Zu Bedenken bei dieser Entscheidung ist allerdings, dass im Kapitel 2.2.2 "Technologien zur sicheren Datenübertragung" die Empfehlung ausgesprochen wurde, JavaScript wegen der Einschränkungsmöglichkeiten im Webbrowser nicht zu nutzen.

Die in diesem Abschnitt erläuterten Hinweise sollten bei der Gestaltung des Online-Fragebogens in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit bedacht werden, damit der Benutzer nicht durch eine schlechte Navigation die Lust und Motivation am Online-Fragebogen verliert. Denn durch den Verlust von Motivation verliert der Benutzer auch ein gewisses Vertrauen in das System.